Auch Nino Tlapak ist nicht einer der Anwälte dem der Beruf in die Wiege gelegt wurde, er ist der erste Anwalt in der Familie. Seine Meinung hat er aber bereits in den Jugendjahren in so mancher Diskussion vehement vertreten.
Das daraus ein Interesse an der Rechtswissenschaft erscheint nur als logische Konsequenz. „Ab der Oberstufe war eigentlich klar, dass ich Jus studieren möchte, um später als Anwalt tätig sein zu können“, meint er dazu und rückblickend war die Berufswahl genau passend für seine Interessen.
Mag. Tlapak, Warum haben Sie gerade die Spezialisierung in IT/IP und Datenschutz gewählt?
Ich bin sehr technikaffin aufgewachsen, da mich mein Vater als damaliger EDV-Koordinator sehr früh mit IT-Systemen vertraut gemacht hat. Im Rahmen des Studiums hat sich mein Interesse für Datenschutz- und IT-Recht durch den Wahlfachkorb Computer und Recht gestärkt. Sicher über meine berufliche Ausrichtung wurde ich im Laufe meines postgradualen Universitätslehrgangs zum Informations- und Medienrecht. Durch die zunehmende Digitalisierung bleibt gerade das Datenschutzrecht stets aktuell und hat heute mit der DSGVO einen unvergleichbar höheren Stellenwert bei Unternehmen erlangt.
Was würden Sie als Sternstunde ihrer bisherigen Karriere betrachten?
Das Datenschutzrecht wurde in den letzten Jahren unterschätzt und stiefmütterlich behandelt. Gleichzeitig gilt es als sehr abgegrenzte oder trockene Materie. Ich habe über die letzten fünf Jahre jedoch genau gegenteilige Erfahrungen gesammelt: Nicht nur ergeben sich spannende Berührungspunkte mit zahlreichen anderen Rechtsmaterien – wie insbesondere Arbeitsrecht, Life Sciences, Vertriebsrecht oder Aufsichtsrecht – sondern bietet das Datenschutzrecht bei lösungsorientiertem und praxisnahen Ansatz viel Bewegungsspielraum. Die Herausforderung ist die Wahrung und Umsetzung von wirtschaftlichen Interessen im Rahmen der teilweise engen Grenzen des Datenschutzrechts. Als besonderes Highlight oder als Sternstunde bleibt für mich mein erstes eigenständiges Gutachten in Erinnerung, auf dessen Basis unser Mandant ein langjähriges Projekt gestartet hat und damit auch heute noch erfolgreich tätig ist. Daneben muss ich im Privatleben des Öfteren schmunzeln, wenn ich selbst von mir erstellte Einwilligungserklärungen akzeptiere.
Welche Erwartungen liegen noch vor Ihnen?
Meinen ersten großen Schritt habe ich mit der Angelobung zum Rechtsanwalt und Fortführung meiner bisherigen Tätigkeit bei DORDA erreicht. Dafür bin ich nicht nur der Kanzlei und insbesondere meinen Kollegen aus unserem IT/IP und Datenschutzteam sondern auch meiner Familie und engsten Freunden, die mich stets tatkräftig unterstützt haben, sehr dankbar. Jetzt geht es aus meiner Sicht um Nachhaltigkeit und Weiterentwicklung: Ich möchte das Datenschutzrecht noch stärker am Markt verankern und unseren bereits sehr breiten Datenschutzdesk weiter ausbauen – die erforderliche Förderung und Unterstützung ist mir dank Axel Anderl und Felix Hörlsberger bereits sicher.
Wie sehen Sie das Thema „Digitalisierung“?
Gerade im IT- und Datenschutzrecht bin ich positiv entspannt, da die Digitalisierung die Eigenständigkeit dieser Bereiche weiter befeuert. Während diese Bereiche weiter an Wichtigkeit und Umfang gewinnen, werden sich auch neue Spezialisierungen ergeben. Wichtig ist daher am Ball zu bleiben, um für die neuen Technologien und insbesondere die sich daraus zum Teil ergebenden Fragen oder gar Probleme gewappnet zu sein. In Summe sehe ich es daher jedenfalls als Chance für den Anwaltsberuf, sich ebenfalls weiterzuentwickeln.
Und wie laden Sie ihre Batterien wieder auf?
Am besten kann ich im Umfeld meiner Familie und engsten Freunde abschalten und meine Akkus wieder aufladen. Dazu gehört auch meine Affinität zu Fußball, sowohl aktiv als Spieler als auch auf den Zuschauerrängen.
www.dorda.at
Fotos / Interview: Walter J. Sieberer
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