Im Interview: Mag. Verena Ganzert, EF Country Product Manager zum Thema: Warum ist Englisch wichtig für Juristen?

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Verena Ganzert
Verena Ganzert

Die jüngst publizierte Sozialerhebung zur „Internationen Mobilität“ hat gezeigt, dass insgesamt ein fünftel der Studierenden an österreichischen Universitäten Erfahrung, im Rahmen eines Auslandspraktikums oder -semesters  gesammelt haben. Am öftesten wird die Möglichkeit  einer solchen Auslandserfahrung von Studenten sozialwissenschaftlicher, technischer und medizinischer Studienrichtungen wahrgenommen. Kaum ins Ausland gehen dagegen Jus-Studenten.

Frau Mag. Ganzert, was ist Ihrer Meinung nach der Grund warum gerade bei Jus-Studenten Auslandssemester so unbeliebt sind?

Viele Studenten sind der Meinung, dass eine Karriere innerhalb Österreichs keine speziellen Englischkenntnisse erfordert. Der geringe Anteil englischsprachiger Vorlesungen während des Studiums könnte diesen Eindruck noch verstärken. Anscheinend wird die Notwendigkeit eines Studienaufenthaltes in englischsprachigen Ländern nicht ernst genommen. Meines Erachtens wird Auslandserfahrung vor allem von Jus-Studenten weniger als Zusatzqualifikation, sondern als Zeitverschwendung angesehen.

Ist diese Einschätzung Ihrer Ansicht nach gerechtfertigt?

Dies mag vielleicht früher einmal der Fall gewesen sein, aber in der heutigen Geschäfts- und Rechtswelt ist dies sicher nicht mehr zutreffend. Ich persönlich glaube, dass die Bedeutung von Fremdsprachen, insbesondere Englisch, unterschätzt wird. Viele internationale Anwaltskanzleien haben auch in Österreich einen Standort und perfektes Englisch wird dort vorausgesetzt. Auch heimische Kanzleien sind immer stärker international vernetzt – daher wächst die Notwendigkeit auf Englisch zu kommunizieren. Viele Verträge sind ja beispielsweise in Englisch abgefasst. Auch eine Karriere im öffentlichen Dienst, z.B der Beruf des Staatsanwalts erfordert heutzutage immer öfter auch ein hohes Maß an englischem Fachwissen.

Somit ist Englisch der Schlüssel zum Erfolg?

Ja und Nein. Da die Globalisierung auch vor der Juristerei nicht Halt macht, ist Englisch auf hohem Niveau mittlerweile eine Grundvoraussetzung, um bei Bewerbungen in Betracht gezogen zu werden – Englisch gilt als Standard, nicht als Zusatzqualifikation.

Findet Ihrer Meinung nach eine Bewusstseinsänderung bei den Studierenden statt, was die Bedeutung von Sprachreisen und Studienaufenthalten im Ausland betrifft?

Bei EF-Spracheisen bemerken wir mittlerweile eine vermehrte Nachfrage nach  Sprachkursen mit Fokus auf  rechtswissenschaftliche Fachgebiete. In diesem Zusammenhang bieten wir an unserem Campus in Chicago neben klassischen Sprachkursen und Vorbereitungen auf internationale Sprachexamen wie TOEFL oder IELTS, Spezialkurse mit dem Schwerpunkt auf „English & the Legal World“ an.

Danke für das Interview

Mehr auf: www.ef.com

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