Seit 2019 ist Dr. Birgit Leb, MBA Managing Partnerin bei Saxinger, Chalupsky & Partner Rechtsanwälte in Linz. Dahinter steckt eine nicht uninteressante Anwalts-Karriere auf die wir einen näheren Blick ermöglichen möchten und haben Ihr dazu einige Fragen gestellt.
Sind Sie als Rechtsanwältin vorbelastet? Gab es bereits Juristen in Ihrer Familie?
Nein, in meiner Familie gibt es überhaupt keine Rechtsanwälte/innen.
Was begeistert Sie besonders an Ihrer Tätigkeit als Managing Partnerin und was war Ihr besonderes Highlight?
Dass man in die Lage versetzt wird, etwas Neues zu gestalten und zu entwickeln. Beispielsweise Veranstaltungen planen, Personalthemen umsetzen, Kanzleiziele definieren usw. Ein besonderes „Highlight“ war sicherlich die Zusammensetzung unseres Managing Boards nach eigener Verantwortung und Gefühl.
Sie sind nun seit 2006 für SCWP Schindhelm tätig und seit 2010 geschäftsführende Gesellschafterin. Welche Ziele haben Sie persönlich noch vor Augen?
Die Kanzlei und meinen Fachbereich (Familien- und Erbrecht) stets weiterentwickeln und noch weiter ausbauen.
Was liegt Ihnen als Partnerin bei SCWP besonders am Herzen?
Die Mitarbeitermotivation und Qualität unserer Arbeit.
Wie sieht, aus Ihrer Sicht, der Anwaltsberuf der Zukunft aus – der virtuelle Anwalt oder wo ist Persönlichkeit auch in Zukunft gefragt?
Ich denke, dass gerade in der Anwaltei die Persönlichkeit des Vertreters oder Beraters gefragt ist, die ja auch in der täglichen Arbeit miteinfließt. Virtuelle Termine müssen manchmal sein bzw. sind häufig praktischer und effizienter. Jedoch präferiere ich persönlich ganz eindeutig die klassische persönliche Besprechung – „face to face“ (möglichst ohne Maske)!
Was sind die Anforderungen für den Anwalt der Zukunft, auf welche Kriterien legt SCWP bei Recruiting wert?
Leidenschaft für den Beruf und Motivation sind die „besten Antriebsmotoren“. Ich vergleiche den Anwaltsberuf immer fast mit dem Beruf eines Arztes oder eines Priesters. Hier muss man auch allenfalls in der Freizeit zur Stelle sein, um einen schwer Verletzten zu versorgen oder eine Beichte abzunehmen. Die fachlichen Fähigkeiten können noch erlernt werden. Kombiniert mit der Erfahrung sollte dann aus jedem Rechtsanwaltsanwärter, der für seinen Beruf „brennt“, ein toller Anwalt werden!
Beim Recruiting ist es wichtig, diese Eigenschaften beim Bewerber zu erkennen. Wir recruitieren ungefähr die Hälfte unserer Rechtsanwaltsanwärter über p4j. Über dieses Praktikantenprogramm haben Jus-Studenten die Möglichkeit in der Kanzlei bereits während des Studiums ein 3-monatiges Praktikum zu machen. In dieser Zeit begleiten sie die Arbeit eines Anwalts, gehen zu Verhandlungsterminen mit, machen Recherchen und lernen vor allem den Kanzleibetrieb kennen. Wir als Kanzlei haben den Vorteil, dass wir uns schon bald ein aussagekräftiges Bild eines allenfalls künftigen Mitarbeiters machen können. Der Praktikant/die Praktikantin hingegen weiß danach, ob er/sie einmal Anwalt/Anwältin werden will. Es ist eine „Win-Win-Situation“.
Wie entspannt sich eine engagierte Anwältin in der eigentlich wenigen Freizeit?
Ich mache viel Sport; pushe mich mental und körperlich vor allem beim Morgenlauf. Ansonsten liebe ich die Berge, mein Rennrad und gehe im Winter sehr gerne Skifahren. Einem feinen Abendessen mit Freunden in angenehmer Atmosphäre bin ich auch nicht abgeneigt 😉
Danke für das Interview.
Interview, Redaktion: Walter J. Sieberer
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