Zinshäuser – sichere Anlage in turbulenten Zeiten

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Mag. Wilhelm Huck ist spezialisiert auf Prozessführung in streitigen und außerstreitigen Angelegenheiten, insbesondere im Miet- und Wohnrecht, Arbeits- und Sozialrecht, IP-, IT- & Telekommunikationsrecht sowie im Bau- und Immobilienrecht.
Mag. Wilhelm Huck ist Partner bei HSP Rechtsanwälte und spezialisiert auf Prozessführung in streitigen und außerstreitigen Angelegenheiten, insbesondere im Miet- und Wohnrecht, Arbeits- und Sozialrecht, IP-, IT- & Telekommunikationsrecht sowie im Bau- und Immobilienrecht.

Turbulente Zeiten mit hoher Inflation, allgemein vorherrschender Unsicherheit und steigenden Kreditzinsen verunsichern viele Anleger.

Auch wenn die allgemeine Situation am Immobilienmarkt angespannter ist als in den Vorjahren und der Preisanstieg bei Immobilien meist stagniert, stellen insbesondere Zinshäuser weiterhin eine attraktive Anlageform dar.

Krisenbeständige Anlageform

Zinshäuser gelten auch in der aktuellen wirtschaftlichen Situation als vergleichsweise krisenfest. Schließlich generieren diese unabhängig der turbulenten Zeiten langfristig Mieteinnahmen, welche für eine regelmäßige Rendite sorgen. Dies gilt insbesondere auch im Hinblick darauf, dass anfängliche Pläne der Bundesregierung betreffend die Einführung einer „Mietpreisbremse“ – soweit ersichtlich – wieder verworfen und der Richtwertmietzins mit April 2023 anhand des Verbraucherpreisindexes valorisiert wurde. Zudem ist die Nachfrage nach Wohnraum in Großstädten weiterhin ungebrochen hoch, wodurch wiederum die Vermietbarkeit von Zinshäusern begünstigt wird.

Planung

Wichtiger denn je ist es, den Erwerb eines Zinshauses vorab sorgfältig zu planen. Dabei ist der bauliche Zustand des Objektes ein wichtiger Faktor. Es ist anzuraten, sich bereits vor dem Erwerb ein Bild darüber zu machen, wobei die Begutachtung durch Experten helfen kann, möglichen Renovierungsbedarf frühzeitig zu erkennen und in die Finanzierungsplanung miteinzubeziehen. Gegebenenfalls sollte bereits vorab eine Kostenschätzung für ein fundiertes Sanierungskonzept eingeholt werden. Neben der Bewertung des baulichen Zustandes ist eine sorgfältige Prüfung der Mieterstruktur und der bestehenden Mietverträge unabdinglich, um etwaige Risiken bereits im Voraus zu erkennen. Im Ergebnis ist es daher ratsam, eine umfassende Due-Diligence-Prüfung vor Erwerb durchzuführen.

Auch sollte ein potenzieller Erwerber vorab ein Konzept erstellen, wie das Zinshaus

Wilhelm Huck im Gespräch mit wirtschaftsanwaelte_at
Wilhelm Huck im Gespräch mit wirtschaftsanwaelte_at

zukünftig bewirtschaftet bzw. entwickelt werden soll. Dabei muss insbesondere in Betracht gezogen werden, ob die Beibehaltung der derzeitigen Mieter- und Gebäudestruktur geplant ist oder Änderungen gewünscht sind. So bestehen je nach konkreter Ausgestaltung des Zinshauses vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten, die Potenzial zur Wertsteigerung des Objektes bergen. Eine solche Möglichkeit bietet unter anderem die Perspektive eines Dachbodenausbaus. Dabei muss jedoch beachtet werden, dass ein solcher Ausbau nicht bei jedem Zinshaus möglich ist und jedenfalls eine entsprechende baubehördliche Bewilligung eingeholt werden muss.

Der Erwerb eines Zinshauses ist im Regelfall zumindest teilweise fremdfinanziert. Die Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank führt nun dazu, dass die Finanzierungskosten – sofern keine Fixzinsbindung vereinbart wurde – steigen. Eigentümer von Zinshäusern, deren Fremdfinanzierung mit variablem Zinssatz noch nicht vollständig getilgt wurde, sind gut beraten, frühzeitig Kontakt mit ihrem Kreditinstitut aufzunehmen, um Liquiditätsengpässe zu vermeiden. Für zukünftige Erwerber ist gegebenenfalls die Vereinbarung eines Fixzinses anzudenken.

Fazit

Zusammenfassend bietet der Erwerb bzw. Besitz eines Zinshauses in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit Stabilität und können dadurch langfristig betrachtet, insbesondere in Zeiten niedriger Zinsen für Spareinlagen, attraktive Renditen erzielt werden. Nicht zu vernachlässigen ist jedoch der Umstand, dass bei einem typischen Zinshaus häufig Renovierungsarbeiten anfallen, welche – ebenso wie die gestiegenen Finanzierungskosten – die Renditen erheblich schmälern können.

Foto: Walter J. Sieberer

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