Am 31. Mai lud die Kanzlei DLA Piper Frauen in Führungspositionen, Anwältinnen sowie Male Supporters und Allies in das in diesem Jahr neueröffnete österreichische Parlament.
Den einladenden Partnerinnen von DLA Piper gehörte neben Maria Doralt, Claudine Vartian, Sabine Fehringer, Jasna Zwitter-Tehovnik und Elisabeth Stichmann erstmals auch Nicole Daniel aus der Litigation & Regulatory Gruppe an, die bei DLA Piper kürzlich zur Partnerin aufgestiegen ist.
Im „Kelsen“ erfolgte ein spannender Austausch mit der renommierten Journalistin Patricia Pawlicki, langjährige Moderatorin der ORF-Sendung „Hohes Haus“, aktuelle Moderatorin des ORF „Weltjournal“ und Entwicklerin des neuen Talk-Formats „3 Am Runden Tisch – ein konstruktives Streitgespräch“.
„Flexibel bleiben und hin und wieder etwas durchkämpfen“
Journalistin und Moderatorin Patricia Pawlicki wechselte in die für sie ungewohnte Rolle als Befragte. Sie sei Journalistin geworden, weil sie sich im Alter von 19 Jahren nicht für einen Themenbereich entscheiden konnte und die Möglichkeit wählte, sich immer wieder neu für Themen entscheiden zu können. Während des Studiums arbeitete sie bereits für ORF-Sendungen, lernte von den Besten wie Antonia Rados oder ihrem Mentor Peter Resetarits. Sie war drei Jahre lang ORF-Korrespondentin in Berlin. Schließlich wurde sie einem größeren Publikum durch Sendungen wie „Hohes Haus“ und „Pressestunde“ bekannt.
Pawlicki ortet wesentliche Gemeinsamkeiten zwischen Journalistinnen und Anwältinnen: „Beide müssen flexibel bleiben, sich auf Themen und Menschen einstellen und hin und wieder etwas durchkämpfen. Als Moderatorin wie auch als Anwältin geht man zwar nach außen, aber das ganze Team arbeitet mit.“
Auch wenn Pawlicki sich im Leben viel mit Politik beschäftigt habe und das Parlament das Herz der Demokratie sei, wolle sie selbst nicht Abgeordnete werden: „Für Quereinsteigerinnen ist es oft schwer. Frauen, die eine tolle Karriere hingelegt haben, sind meist schwer zu überreden. Politik ist zudem ein Handwerk. Nur weil eine Person bekannt ist und erfolgreich ein Unternehmen geführt hat, ist sie nicht unbedingt für die Politik geeignet“, führte Pawlicki aus. Zudem werde mit Quereinsteigerinnen nicht immer zimperlich umgegangen. Mit dem Ergebnis, dass es im Parlament bzw. in der Politik noch immer zu wenige Frauen gebe.
Umstrittener Abschied vom „Hohen Haus“
Die letzte „Hohes Haus“-Sendung habe sie im Herbst 2019 noch auf der Baustelle des Parlaments gedreht. Der schwerste Zeitpunkt ihrer Karriere sei gewesen, als sie als „Hohes Haus“-Moderatorin aufhören musste, weil ihr Mann in die Politik ging und Abgeordneter wurde. In der Vergangenheit hatte es Fälle gegeben, wo Journalisten ihren Job behalten durften, während ihre Frau politisch tätig war. Aber Pawlicki musste das „Hohe Haus“ abgeben, was sie durchaus kritisch sah. Ihre Hartnäckigkeit, übrigens ebenfalls eine Parallele zur Anwaltei, habe sich jedoch bezahlt gemacht: Sie hat die Moderation des „Weltjournal“ übernommen und sogar ein neues Talk Format entwickelt – „3 Am Runden Tisch – ein konstruktives Streitgespräch“.
In puncto Gleichberechtigung seien nordische Länder Vorbilder, wo Männer mehr Verantwortung für die Familie übernehmen und dieser eine andere Priorität einräumen würden. Pawlicki zufolge gibt es in Österreich in vielen Bereichen und so auch im Journalismus noch immer die gläserne Decke. Das sei auch im Rechtsbereich keine Seltenheit.
Maria Doralt, National Regional Lead für die DLA Piper-Initiative LAW (Leadership Alliance for Women), wies auf die Chancengleichheit bei DLA Piper hin: „Wir leben Gender Diversity bis in die Equity Partnerschaft von DLA Piper. Wir haben damit einen USP am österreichischen Markt. Aber wir wollen, gemeinsam mit unseren Mandanten, den gesellschaftspolitischen Wandel vorantreiben.“ Hier sei auch die Weichenstellung von Partnerin Claudine Vartian wichtig gewesen, sie war stets ein Treiber für Partnerin-Ernennungen und Gender Diversity. „Heute sind sechs von 16 Equity-Partnerinnen bei DLA Piper Frauen, das ist ein für Wirtschaftsanwaltskanzleien noch immer außergewöhnlich hoher Anteil. Darauf sind wir stolz und setzen auch in Zukunft stark auf diverse Teams“, so Maria Doralt.
Fotot: beigestellt
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