Tipps und Tricks für die österreichische Startup Szene.

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Das Team von NuCo.legal stellt sich den Fragen der Redaktion
Hannes Schlager, Christiane Feichter und Martin Kollar von NuCo.legal stellen sich den Fragen der Redaktion

Wir haben AKELA besucht und uns über deren Startup Initiative NuCo.legal informiert. Die Köpfe hinter der Initiative haben der Redaktion einige Fragen beantwortet.

Martin Kollar, Sie haben Mitte 2021 mit Christiane Feichter, Hannes Schlager und Julia Luksan die Initiative NuCo.legal für Startups gegründet. Ende 2022 folgte mit der Gründung von AKELA der nächste Schritt. Im Team hat sich aber offensichtlich nichts geändert?

Wir wissen, wie es ist, unternehmerisches Risiko zu tragen und neue Geschäftsbereiche und Teams aufzubauen.
Wir wissen, wie es ist, unternehmerisches Risiko zu tragen und neue Geschäftsbereiche und Teams aufzubauen.

Wir haben als Team in den letzten Jahren gemeinsam sehr viel aufgebaut. Das hat 2019 mit Christiane Feichter und mir im Bereich Corporate/M&A begonnen. Im Jahr 2020 haben Martin Pichler, Michael Kollik und ich dann unseren Banking & Finance Desk gestartet. 2021 folgte unsere Startup-Initiative NuCo.legal. Jetzt haben wir mit AKELA unsere eigene Kanzlei gegründet. Wir sind ein junges Team und als Wirtschaftskanzlei selbst noch eine Art Startup. Vielleicht liegt uns NuCo.legal auch deswegen besonders am Herzen. Wir wissen, wie es ist, unternehmerisches Risiko zu tragen und neue Geschäftsbereiche und Teams aufzubauen.

 

 

 

Christiane Feichter, das Ziel von NuCo.legal ist es High Potentials mit rechtlicher Betreuung zu leistbaren Konditionen zu fördern. Wie sieht eine Förderung von NuCo.legal im Detail aus?

Mir persönlich ist es auch wichtig, in diesem Kontext besonders auch Frauen zu unterstützen, weil diese in der Startup-Szene nach wie vor unterrepräsentiert sind.
Mir persönlich ist es auch wichtig, in diesem Kontext besonders auch Frauen zu unterstützen, weil diese in der Startup-Szene nach wie vor unterrepräsentiert sind.

Die zentrale Idee von NuCo.legal ist es, Founder-Teams mit hohem Potential einen niederschwelligen Zugang zu qualitativ hochwertiger Rechtsberatung zu ermöglichen. Gründer:innen haben oft kein Budget für Rechtsberatung eingeplant und machen vor allem in der Startphase vermeidbare Fehler, die sie später teuer zu stehen kommen. Wir sorgen dafür, dass unsere Startups ein sauberes rechtliches Setup haben. Dadurch können sich die Founder auf das operative Geschäft und das Fundraising konzentrieren. Wichtig ist uns aber vor allem die langfristige Perspektive in der Zusammenarbeit. Unser Ziel ist es, gemeinsam zu wachsen. Mir persönlich ist es auch wichtig, in diesem Kontext besonders auch Frauen zu unterstützen, weil diese in der Startup-Szene nach wie vor unterrepräsentiert sind.

Der Female Founders Report 2021 zeigt das nur einen Anteil zwischen 12-17% der Gründer:innen Frauen sind. Wieso sind Ihrer Meinung nach die Female Founder noch in der Minderzahl? Wie kann man diese Situation neutralisieren?

Feichter: Das ist ein vielschichtiges Thema, das sich durch die gesamte Gesellschaft zieht. Wir kennen das auch aus unserer eigenen Branche. So sind rund 50 % der Rechtsanwaltsanwärter:innen Frauen, aber nur rund 25 % der Rechtsanwält:innen. Das bedeutet, dass sehr viele Frauen nicht den Schritt in die Selbständigkeit machen. Ich denke, dass es entscheidend ist, gezielt Frauen anzusprechen. Wir hosten zum Beispiel Veranstaltungen, in denen ein offener Austausch über Erfahrungen in Bezug auf die Selbständigkeit erfolgt. Dabei geht es oft auch um die Vereinbarkeit von Unternehmensgründung und Familie. Hier wären staatliche Absicherungen und Förderungen sicher hilfreich.

Wer sind Ihre engsten Partner in der Betreuung vom Startups?

Kollar: Wir haben über die Jahre sehr viel Erfahrung gesammelt und ein großes Netzwerk aufgebaut. Davon profitieren auch unsere Startups. Wir nehmen uns auch bewusst viel Zeit, um jeden Business Plan zu challengen. Der Mehrwert, den wir Startups im Rahmen von NuCo.legal bieten können, geht zum Teil weit über reine Rechtsberatung hinaus.

Zählen Sie sich zu einem der führenden Player auch in der Venture Capital- und Startup-Szene – welche Entwicklungen planen Sie?

Hannes Schlager: Unsere Teammitglieder habe jahrelange Erfahrung im Startup- und Venture Capital-Bereich. Ich denke, es ist uns auch sehr gut gelungen, AKELA als Kanzlei und NuCo.legal als Programm in der Szene bekannt zu machen. Wir sind aktuell etwa Partner des Business Angel Summit in Kitzbühel. Perspektivisch wollen wir unsere Präsenz am Markt aber noch deutlich steigern.

Wie lange dauern im Schnitt die Schritte vom ersten Kontakt bis zum voll funktionsfähigen Start-up?

Manche Founder, die zu uns kommen, haben bereits ein fertiges Produkt, andere sind erst in der Planungsphase.
Manche Founder, die zu uns kommen, haben bereits ein fertiges Produkt, andere sind erst in der Planungsphase.

Schlager: Das hängt von mehreren Faktoren ab, vor allem vom Geschäftsmodell und der Entwicklungsstufe des Startups. Manche Founder, die zu uns kommen, haben bereits ein fertiges Produkt, andere sind erst in der Planungsphase. Gerade bei Spin-offs aus dem akademischen Bereich kann es manchmal zu längeren Vorlaufzeiten kommen, wenn Genehmigungen der Universitäten erforderlich sind. Es kommt auch vor, dass wir beim Business Plan Punkte aufzeigen, die noch nachgeschärft werden müssen. Aber meistens steht das Setup sehr schnell.

Julia Luksan, inwieweit spielt KI für NuCo.legal eine Rolle?

Der Einsatz von KI in Rechtsanwaltskanzleien ist mit Sicherheit die Zukunft, aber derzeit noch eine Herausforderung. Die Anwendungen müssen den strengen Anforderungen unseres Berufsstandes entsprechen und gleichzeitig ein Mindestmaß an Verlässlichkeit aufweisen, um für die Branche attraktiver zu werden. Wenn man KI testet, merkt man schnell, dass auch die Fähigkeit gefragt sein wird, die KI richtig anzuleiten, um sie bestmöglich zu nutzen. Es ist aber wichtig, die enormen Chancen dieser Entwicklung für die Rechtsbranche zu erkennen und rechtzeitig interne Transformationsprozesse einzuleiten.

Wer weitere Fragen hat: Als Partner des Connect Day, der im Rahmen der Vienna Up 2023 stattfindet, wird AKELA mit NuCo.legal vor Ort vertreten sein.

Danke für das Interview.

Foto, Interview: Walter J. Sieberer

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