„petsche pollak“-Award: Salzburger Dissertant gewinnt

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v.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Robert Kert (WU), MMag. Dr. Andreas Pollak (petsche pollak), Preisträger Dr. Christoph Grünwald, Verfassungsministerin Mag. Karoline Edtstadler, Mag. Simone Petsche-Demmel (petsche pollak), Univ.-Prof. Dr. Ingeborg Zerbes (Universität Wien), Hon.-Prof. Dr. Fritz Zeder, D.E.A. (BMJ)
v.l.n.r. Univ.-Prof. Dr. Robert Kert (WU), MMag. Dr. Andreas Pollak (petsche pollak), Preisträger Dr. Christoph Grünwald, Verfassungsministerin Mag. Karoline Edtstadler, Mag. Simone Petsche-Demmel (petsche pollak), Univ.-Prof. Dr. Ingeborg Zerbes (Universität Wien), Hon.-Prof. Dr. Fritz Zeder, D.E.A. (BMJ)

Das Wiener Palais Coburg bildete am Mittwoch, 29. Juni, den prachtvollen Rahmen für die feierliche Verleihung des ersten „petsche pollak“-Awards für herausragende wissenschaftliche Arbeiten im Wirtschaftsstrafrecht und Unternehmensstrafrecht.

In ihrer Festrede gratulierte Karoline Edtstadler, Bundesministerin für EU und Verfassung im Bundeskanzleramt, den Kanzleipartnern Simone Petsche-Demmel und Andreas Pollak zur Initiative: Der Award sei ein „wesentlicher Anreiz, sich auch wissenschaftlich mit einem Rechtsbereich auseinanderzusetzen, der derzeit so eine große Dynamik entwickelt“, so Edtstadler.

Verfassungsministerin will Beschuldigtenrechte stärken

Die Verfassungsministerin forderte in ihrer Ansprache eine Stärkung der Beschuldigtenrechte in der Strafprozessordnung: „In Zeiten, wo jeder Bürger gläsern ist, müssen wir eine bessere Balance finden zwischen Persönlichkeitsrechten und Datenschutz einerseits und dem Interesse an Aufklärung andererseits.“ Auch eine kürzere Verfahrensdauer bei Wirtschaftsstrafsachen wurde von Edtstadler eingemahnt.

Karoline Edtstadler gratulierte allen Teilnehmern und appellierte: „Sie sind ein Role Model für die, die nachkommen: Bleiben Sie neugierig, aufmerksam und kritisch – auch der Politik gegenüber.“

Die zunehmende Bedeutung des Wirtschaftsstrafrechts werfe eine Vielzahl an wissenschaftlichen Fragen auf, diagnostizierte Professor Robert Kert. Der Vorstand des Instituts für Österreichisches und Europäisches Wirtschaftsstrafrecht an der WU Wien war gemeinsam mit Ingeborg Zerbes und Fritz Zeder von der Universität Wien Teil der hochkarätig besetzten Jury. „Es wird deutlich, dass die StPO an den Taschendieb denkt und nicht an den Konzernverantwortlichen“, so Kert. Hier seien neue Ansätze gefragt, in denen es junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brauche.

Fachjury lobt hohe Qualität der Einreichungen

Fritz Zeder, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Justiz und Honorarprofessor an der Universität Wien, ortete in den meisten Arbeiten starke europarechtliche Bezüge, die inzwischen auch das Wirtschaftsstrafrecht dominierten. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Einreichungen sei der starke Praxisbezug: „Viele Arbeiten haben sogar konkrete Gesetzesformulierungen vorgeschlagen.“

Die Laudatio der Siegerarbeit übernahm schließlich Ingeborg Zerbes, stv. Vorstand des Instituts für Strafrecht und Kriminologie der Universität Wien. Die Entscheidung sei der Jury aufgrund des durchgehend hohen wissenschaftlichen Niveaus der Arbeiten sehr schwergefallen. Die Wahl sei schließlich auf die Dissertation von Christoph Grünwald gefallen. In seiner Arbeit mit dem Titel „Strafbares Unterlassen von Entscheidungsträgern in Unternehmen“ habe der Autor das „uralte, etablierte Institut der Unterlassung neu und auf das Wirtschaftsstrafrecht ausgelegt, sodass es anwendbar wird für grenzüberschreitende Konzerne“, berichtete Professor Zerbes.

Gewinner Christoph Grünwald war die Freude über die Auszeichnung und den Geldpreis von 7.500 Euro anzumerken. Sein Dank galt vor allem Professor Kurt Schmoller von der Paris-Lodron-Universität Salzburg, der ihn exzellent betreut habe.

Beim anschließenden Get-Together gesichtet wurden weitere prominente Vertreter aus Justiz, Wirtschaft und Wissenschaft, darunter Sabine Matejka, Präsidentin der Richtervereinigung, der künftige Swietelsky-CEO Peter Krammer sowie Stefan Ulreich, Chief Compliance Officer bei der Constantia Flexibles Group.

www.petschepollak.com
Foto: beigestellt

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