Start der weltweit ersten offenen Branchenplattform für Juristen

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Peter Huber, Partner und Head of Corporate Transactions bei CMS Wien
Peter Huber, Partner und Head of Corporate Transactions bei CMS Wien

Eine Gruppe führender Anwaltskanzleien und Unternehmen hat sich zusammengeschlossen, um die Entwicklung von Lupl, der weltweit ersten offenen Branchenplattform für Rechtsberatung, voranzutreiben.

Lupl ist die erste Partnerschaft ihrer Art zwischen großen multinationalen Unternehmen und Anwaltskanzleien. Sie kann als „open industry platform“ von allen internen Rechtsabteilungen sowie Anwaltskanzleien auf der ganzen Welt verwendet werden; alle Technologieanbieter können sich über offene Anwendungsschnittstellen (APIs) einbinden. Lupl bündelt alle mit einer Rechtssache zusammenhängende Information an einem einzigen sicheren Ort und versetzt Rechtsabteilungen und Anwälte in die Lage, bei komplexen Rechtsangelegenheiten besser und effizienter zusammenzuarbeiten.

Das Projekt ist das Ergebnis einer mehr als zwölfmonatigen Zusammenarbeit von Syndikusanwälten mit unabhängigen Anwaltskanzleien und Branchenfachleuten, um gemeinsame Probleme im Zusammenhang mit der Bearbeitung von Rechtsangelegenheiten zu lösen. Gemeinsam repräsentiert die Gruppe mehr als 10.000 Anwälte in über 100 Rechtsordnungen. Lupl wurde als unabhängiges Unternehmen für den Zweck gegründet, eine offene branchenspezifische Technologieplattform zu entwickeln, zu betreiben und als deren Eigentümer aufzutreten.

Die Initiatoren

Initiiert wird die Entwicklung der Plattform von einem Trio internationaler Anwaltskanzleien:
CMS, Cooley und Rajah & Tann Asia, deren Arbeit durch ein Beratungsgremium bestehend aus Rechtsabteilungsleitern einer globalen Gruppe von 16 Unternehmen, von multinationalen Konzernen bis hin zu den dynamischen Technologieunternehmen der Welt unterstützt wird. Zum breiteren Kreis teilnehmender Anwaltsfirmen zählen auch Slaughter and May, Corrs Chambers Westgarth in Australien, Khaitan & Co in Indien sowie One Essex Court, eine führende Kanzlei von Prozessanwälten in London.

Ziel: Alle Informationen zu einer Rechtssache an einem einzigen sicheren Ort

Gemeinsam unterstützen sie die Entwicklung von Lupl mit dem Ziel, die gesamte mit einer Rechtssache zusammenhängende Information an einem einzigen sicheren Ort zu synchronisieren – Personen, Dokumente, Daten, Kommunikation und Technologieanwendungen –, um so Anwälte und Rechtsabteilungen in die Lage zu versetzen, bei komplexen Rechtsangelegenheiten, wo viel auf dem Spiel steht, besser und effizienter zusammenzuarbeiten.

Der offene Ansatz bedeutet, dass jede Rechtsabteilung und jede Anwaltskanzlei Lupl nützen kann, und dass jeder Technologieanbieter die Möglichkeit hat, sich über offene APIs einzubinden.

Matt Pollins, Chief Commercial Officer von Lupl, erklärt: „Als wir mit der Entwicklung von Lupl begannen, war es unsere Absicht, Anwälten in Echtzeit eine komplette Übersicht über ihre Fälle zu liefern – an ihrem Arbeitsplatz, zu Hause oder von unterwegs. Aufgrund der zunehmenden Verlagerung in Richtung verteilt arbeitende Teams und mobiles Arbeiten wussten wir, dass die Nachfrage nach einem solchen Tool kommen würde, aber die Krise hat diese Verlagerung viel stärker beschleunigt, als wir uns das jemals gedacht hätten.“

Die Plattform selbst ist das Ergebnis tausender Stunden Arbeit von Juristen auf allen Ebenen, aus unterschiedlichsten Sektoren wie Telekom, Finanzdienstleistungen, Technologie, Energie und Rohstoffquellen auf der ganzen Welt.

Entwicklung: wissenschaftliche Unterstützung der Harvard Law School

Lupl wurde außerdem mit Unterstützung und unter Anleitung durch Heidi Gardner PhD, Faculty Chair und Distinguished Fellow an der Harvard Law School, der Autorin von „Smart Collaboration“ sowie des demnächst erscheinenden „Smart Collaboration for In-House Legal Teams“ entwickelt, die eine weltweit führende Expertin für Trends im Bereich der Zusammenarbeit am Arbeitsplatz ist.

Zeitplan: Beta-Modus bis Ende 2020, Launch Anfang 2021

Darauf ausgelegt, von Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen gleichermaßen genützt zu werden, wird die Plattform einige Monate lang weiterhin im nichtöffentlichen Beta-Modus betrieben, bevor sie gegen Ende dieses Jahres oder Anfang 2021 einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Um den Echtbetrieb der Beta-Version zu unterstützen, hat das Unternehmen auch eine Website online gestellt, wo seine langfristige Vision und seine Langzeitziele dargelegt werden.

Foto: beigestellt

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