Anwälte die bewegen: Stefan Prochaska

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Stefan Prochaska im Interview
Stefan Prochaska im Interview
Stefan Prochaska, Partner bei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte GmbH und Vizepräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer
Stefan Prochaska, Partner bei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte GmbH und Vizepräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer

Herr Prochaska, Sie sind ein erfolgreicher Rechtsanwalt und seit 2008 auch Vizepräsident der Wiener Rechtsanwaltskammer.Hat man Ihnen den Anwaltsberuf mit in die Wiege gelegt?
Stefan Prochaska: Ja und nein, einerseits waren bereits mein Vater und mein Großvater Anwälte in Innsbruck, somit haben es alle auch von mir erwartet, andererseits war es mit 17 mein Wunsch Segeldesigner und Profisurfer zu werden. Nach einem Sommer in Südspanien und Portugal war es mir dann aber einfach intellektuell zu wenig. Aus heutiger Sicht gibt es keinen Grund diese Entscheidung zu bereuen.

Was begeistert Sie am Beruf des Rechtsanwalts?
Spannend ist es vor allem, dass man mit den verschiedensten Unternehmen, Situationen und Menschen zu tun hat. Vielfach arbeitet man mit Personen, die gerade in interessanten karrieretechnischen Entwicklungsphasen stecken oder in schwierigen menschlichen Situationen. Hier kann man sich persönlich stark einbringen, egal ob in einer schwierigen Wirtschaftsstrafsache, im Bereich einer aufwendigen Arbitration oder Transaktion, in Kombination mit unserem fachlichen Know How führt das zu einem besseren Ergebnis für den Kunden.

Wie sehen Sie also den Anwaltsberuf der Zukunft?
Er wird gefordert sein sich von anderen Berufsgruppen stärker abzugrenzen und die Core Values die uns auszeichnen marketingtechnisch und inhaltlich zu leben. Verschwiegenheit, absolute Treue zum Kunden, wirkliche Vertrauenswürdigkeit und absolute Parteilichkeit. Vom Anwalt der Zukunft wird sicher auch wirtschaftlich mehr verlangt werden als heute und er muss sich bemühen dass seine Leistung als nicht austauschbar – nicht als Commodity – angesehen wird.

Welche Ziele haben Sie noch vor Augen?
Zuerst nochmals mindestens 20 Jahre zu arbeiten, dass ich für mich aber nicht als Belastung sehe sondern als Aufgabe. Dann natürlich noch etablierter und erfolgreicher am Markt zu sein und noch interessantere Mandate zu bekommen. Also unseren bisherigen Weg fortzusetzen, um schlussendlich eine der führenden österreichischen Kanzleien zu werden.

Die eigentliche Kunst des Rechtsanwalts der Zukunft wird sein, dass seine juristische Leistung als nicht austauschbar angesehen wird – nicht als Commodity. Stefan Prochaska

Gibt es im Rahmen Ihrer Doppelbeschäftigung noch Freizeit und wie nutzen Sie diese?
Es gibt ausreichend Freizeit, aber natürlich ist das eine Frage des Standpunktes. Meine Wochenende verbringe ich hauptsächlich mit meiner Familie. Familie, Fußball, Laufen und Freunde, so würde ich in Kürze meine Freizeitgestaltung beschreiben.

PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte ist eine Wirtschaftskanzlei mit Standort im Zentrum Wiens. Rund 63 Mitarbeiter stehen den Klienten in wichtigen Fragen der Wirtschaft zur Seite.

Das Interview führte Walter J. Sieberer

Foto: Walter J. Sieberer

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