Sie wirkt symphatisch, kompetent und glänzt durch positive Ausstrahlung. Wir haben die auf Wirtschaftsstrafrecht und Compliance spezialisierte Rechtsanwältin in ihrer Kanzlei in der Wiener Innenstadt besucht und ihr einige Fragen gestellt.
Rückblickend auf ihre Karriere. Wurde Ihnen der Anwaltsberuf in die Wiege gelegt?
Ich bin auf einem Bergbauernhof in Kärnten aufgewachsen, da gibt es keine geregelten Arbeitszeiten. Was zu tun ist, muss erledigt werden. Vorher ruht man nicht. Das ist mir vermutlich in Fleisch und Blut übergangen. Hartnäckigkeit und Ausdauer sind für den Anwaltsberuf und die Selbständigkeit wichtig.
Ich bin die erste Akademikerin in meiner Familie. Die Anwaltskarriere schlug ich erst zwei Jahre nach der Uni ein, als ich meine ersten Praxisschritte setzte und merkte, dass mir das Studium allein zu wenig ist.
Als mir mein Vater zur Anwaltsprüfung gratulierte, sagte er mir, dass er immer schon wollte, dass ich Anwältin werde. Dass ich tatsächlich in der Beratungsbranche tätig bin, hat aber sicher was mit dem hohen sozialen Engagement in meiner Familie zu tun, dass ich wohl vererbt bekommen habe.
Was begeistert Sie besonders dabei, was war Ihr besonderes Highlight und welche Ziele haben Sie noch vor Augen?
Es macht Spaß, die Zufriedenheit des Mandanten zu spüren. Erst wenn sein Ziel erreicht ist, habe ich meines erreicht. Eines meiner größten Ziele habe ich mit der Gründung meiner Kanzlei erreicht. Mein nächstes Ziel ist es, PAULITSCH LAW in den nächsten Jahren ausbauen.
Wie sehen Sie den Anwaltsberuf der Zukunft?
Der Anwaltsberuf wird sich mehr an die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Klienten anpassen. Niemand wird mehr bereit sein, hohe Stundensätze zu bezahlen, wenn er dieselbe Leistung auch für weniger bekommen kann.
Haben Sie Tipps für Junganwälte / Stundenten die ihren Beruf ebenfalls ergreifen wollen?
Stay curious, stay foolish. Lasst euch nicht von Geld, Macht und Prestige blenden. Glücklicher ist man dann, wenn einem die Arbeit Spaß macht und das Interesse daran anhält. Produktive Arbeit bedeutet nicht, einen Langsitzwettbewerb gewinnen zu müssen.
Sie sind sehr engagiert. Wie entspannen Sie sich in ihrer wenigen Freizeit?
Dank meiner Selbstständigkeit kann ich mir die Arbeitszeit gut einteilen. Schon allein der Gedanke daran, dass ich zeitlich und örtlich flexibel bin, entspannt mich schon morgens beim Aufstehen.
Interview: Walter J. Sieberer
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