CMS European M&A Outlook 2015: Gesamtwert der M&A-Deals steigt trotz rückläufiger Anzahl der Transaktionen

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Peter Huber
Peter Huber

Der Wert europäischer Unternehmensübernahmen hat den höchsten Stand seit 2007 erreicht.

Doch bei den Prognosen für die weitere Marktentwicklung sind die Brancheninsider vorsichtig. Das ist das Ergebnis des aktuellen „European M&A Outlook“. Bei der Studie, die CMS, eines der zehn führenden internationalen Rechtsberatungsunternehmen, in Zusammenarbeit mit dem Branchendienst Mergermarket durchgeführt hat, wurden europaweit 230 maßgebliche M&A-Verantwortliche befragt. Die CEOs, Finanzvorstände, Banker, M&A-Spezialisten, Private Equity-Investoren und Branchenfachleute sollten Wachstum sowie wirtschaftliche und politische Einflussfaktoren einschätzen und die aus ihrer Sicht wichtigsten M&A-Akteure benennen. So ist eine umfassende makro- und mikroökonomische Prognose für das kommende Jahr entstanden.

Die Studie hat ergeben, dass der Gesamtwert der Transaktionen im ersten Halbjahr 2015 um 17 Prozent gestiegen ist. Hierzu trugen große Übernahmen wie beispielsweise die 74,5 Milliarden Euro schwere Übernahme der britischen BG Group durch Royal Dutch Shell bei. Die Anzahl der Deals ist in derselben Zeit jedoch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 14 Prozent von 3.300 auf 2.800 zurückgegangen.

Vermehrte Aktivität ausländischer Käufer

Als treibende Kraft für die europäischen M&A Aktivitäten sehen die Befragten anders als noch 2014 nicht mehr die Kapitalbeschaffung für Expansion in wachstumsstarke Bereiche, sondern das wachsende Interesse ausländischer Käufer (66 Prozent), die, mit entsprechender Kaufkraft ausgestattet, in Europa verstärkt Ausschau nach robusten Assets halten.

Politische und regulatorische Fragen bleiben offen

Getrübt werden könnten die M&A-Wachstumsaussichten für das kommende Jahr durch einen möglichen „Brexit“: Zwei Drittel der Befragten meinen, dass ein Ausscheiden von Grossbritannien aus der EU die britischen M&A-Aktivitäten beeinträchtigen würde. Allerdings halten 160 von 230 Teilnehmern (70 Prozent) einen „Brexit“ für eher oder sehr unwahrscheinlich. Insgesamt sind die Branchenverantwortlichen eindeutig der Ansicht, dass es für das Vereinigte Königreich aus unternehmerischer Sicht sinnvoll wäre, in der EU zu bleiben – und sie sind optimistisch, dass die Briten dies auch tun werden.

„Unsere Studie spiegelt die zwiespältige Einschätzung der Erholung des europäischen M&A-Sektors wider“, so Peter Huber, Leiter des Fachbereichs M&A bei CMS in Wien. „Einerseits wird das Vertrauen durch eine Prognose des Internationalen Währungsfonds gefestigt, nach der das Brutto-Inlandprodukt in der Eurozone 2015 erstmals seit der Finanzkrise wieder um mehr als ein Prozent wachsen soll. Die Studienteilnehmer denken aber andererseits auch, dass politische Ungewissheiten und regulatorische Fragen europäischen Unternehmen weiterhin Sorgen bereiten werden. Die Erwartung einer Genesung der Eurozone ist deshalb vorsichtig zu bewerten.“

Private Equity und TMC im Aufwind, deutscher Markt weiter am stärksten

Die Umfrageergebnisse belegen zudem, dass Investoren und Unternehmen verstärkt kreativere Finanzierungsansätze verfolgen. Es zeigt sich ein Trend weg von traditionellen Banken: Private Equity-Beteiligungen und Darlehen von Kreditorganisationen, die keine Banken sind, gewinnen zunehmend als mögliche Finanzierungsquellen an Bedeutung.

Gemessen an der Anzahl der Transaktionen war der TMC-Sektor in diesem Jahr am stärksten gefragt. Die Anzahl der Deals in den Branchen Technologie, Medien & Kommunikation hat gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent zugenommen und somit den Wert des Bereichs Industrie und Chemie überholt.

49 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass auf dem deutschen M&A-Markt auch im kommenden Jahr die meisten Transaktionen stattfinden werden. Auf Platz zwei rangiert die Region der nordischen Staaten und auf Platz drei das Vereinigte Königreich.

www.cms-rrh.com

Foto: beigestellt

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