Wien, 1. Jänner 2015 – Eine Bankholding in Österreich, sechs Banken in Südosteuropa und drei Leasinggesellschaften in der Region mit einer Bilanzsumme von EUR 8,4 Milliarden: Das SEE Netzwerk der verstaatlichten Hypo Alpe Adria wurde vom US Private Equity Fonds Advent International gemeinsam mit der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) gekauft. Wolf Theiss hat auf Käuferseite in sechs Jurisdiktionen beraten.
Es ist eine der größten Transaktionen im Bankensektor seit 2008. Einen Tag vor Weihnachten wurde die Unterzeichnung bindender Verträge, wonach die Balkan-Banken von der verstaatlichten Hypo Alpe Adria an den US-Investor Advent International und die EBRD verkauft werden sollen, bekannt gegeben. Die Zustimmung der Aufsichtsbehörden, der Wettbewerbshüter und der Europäischen Union vorausgesetzt, sowie nach Erfüllung von aufschiebenden Bedingungen, ist der Vollzug der Transaktion bis Juni 2015 geplant.
Die Verhandlungen waren langwierig und komplex. In einem zehn Monate dauernden Verhandlungsmarathon saßen alle Interessensgruppen mit am Tisch, darunter das Hypo Management, die Banken-Holding der Republik Österreich FIMBAG sowie das Finanzministerium. Das Konsortium und die Hypo haben ein Paket geschnürt, das die Übertragung aller Anteile an der österreichischen Holdinggesellschaft, den SEE Banken und den Leasinggesellschaften in Kroatien, Slowenien, Serbien, Bosnien und Montenegro um einen vorläufigen Kaufpreis von bis zu EUR 200 Millionen umfasst. Weiteres wurden Refinanzierungslinien in Höhe von EUR 2,2 Milliarden vorgesehen und Themen der turbulenten Vergangenheit berücksichtigt.
Wolf Theiss arbeitete grenzüberschreitend mit einem voll integrierten Team. Die Transaktion wurde von Banking & Finance Partnerin Andrea Gritsch geleitet (Lead Banking M&A), zusammen mit Banking & Finance Partner Claus Schneider (Lead Finance). Das Kernteam bestand weiters aus Partner Richard Wolf (Bankenrecht) und Günter Bauer (EU-Beihilfenrecht), Associate Zeno Grabmayr (Banking und M&A), Consultant Christine Siegl (Aufsichtsrecht), Counsel Roland Marko (Immaterialgüterrecht), Counsel Karl Binder (Immobilienrecht) sowie Partner Matthias Unterrieder (Arbeitsrecht). Fragen des lokalen Rechts betreffend die Zielgesellschaften wurden durch die Wolf Theiss Auslandsbüros betreut, darunter Partner Luka Tadić-Čolić (die Tochterbank in Kroatien umfasst die Hälfte des Bilanzvolumens der Zielgruppe), Klemen Radosavljevič (Slowenien mit der zweitgrößten Bank und wesentlichem Leasinggeschäft), Partnerin Nataša Lalović (Serbien mit der nächstgrößten Bank) und Counsel Naida Čustović (Bosnien mit zwei Banken und einer Leasinggesellschaft).
Foto: beigestellt
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